Sensorisches Spielen: Die Bedeutung von Berührungs- und Tastsinn
Die Bedeutung des Tastsinns im sensorischen Spielen
Der Tastsinn ist eine der ersten Sinne, die ein Mensch entwickelt, und er bleibt über das ganze Leben hinweg zentral für die Wahrnehmung und das Lernen. Im sensorischen Spielen nimmt der Tastsinn eine zentrale Rolle ein, da er es ermöglicht, die Umwelt durch Berührung zu erkunden. Während eines Spiels mit verschiedenen Materialien wie Sand, Wasser oder Stoffen nehmen Kinder nicht nur physische Eigenschaften wahr, sondern auch Temperatur, Textur und Gewicht. Diese Erfahrungen helfen dabei, ein grundlegendes Verständnis der Welt zu entwickeln.
Sensorisches Spielen, das den Tastsinn anregt, fördert nicht nur die Erkundung der Umgebung, sondern auch die Vernetzung von Nervenzellen im Gehirn. Kinder, die häufig durch Berührung lernen, bauen ihre sensorischen und motorischen Fähigkeiten schneller auf. In der Spielpädagogik spielt dies eine wichtige Rolle, da durch die gezielte Nutzung von sensorischem Spielen der Lernprozess auf natürlicher Ebene unterstützt wird. In diesem Zusammenhang wird der Tastsinn oft als „Tor zum Lernen“ betrachtet.
Die Rolle des Tastsinns bei der Entwicklung von Problemlösungsfähigkeiten
Der Tastsinn im sensorischen Spielen trägt auch wesentlich zur Entwicklung kognitiver Fähigkeiten bei. Beim Ertasten und Untersuchen von Gegenständen lernen Kinder nicht nur deren Eigenschaften kennen, sondern entwickeln auch ihre Fähigkeit, Probleme zu lösen. Ein Beispiel hierfür ist das Bauen mit Bausteinen oder das Modellieren mit Ton. Kinder erfahren dabei direkt, welche Materialien stabil oder formbar sind, und müssen herausfinden, wie sie bestimmte Formen oder Konstruktionen umsetzen können.
Diese praktischen Erfahrungen mit dem Tastsinn unterstützen auch die Entwicklung der räumlichen Wahrnehmung. Indem Kinder durch sensorisches Spielen die Eigenschaften und Formen von Gegenständen ertasten, verstehen sie besser, wie sich Objekte zueinander verhalten. Dies führt zu einem besseren Verständnis von Geometrie und physikalischen Gesetzen. Gleichzeitig wird die Feinmotorik durch wiederholte Berührungen gestärkt, was später für das Schreiben und Zeichnen von großer Bedeutung ist.
Die langfristigen Auswirkungen auf die kognitive und emotionale Entwicklung
Langfristig betrachtet hat der Tastsinn im sensorischen Spielen nicht nur eine unmittelbare Wirkung auf die sensorische Wahrnehmung, sondern auch auf die kognitive und emotionale Entwicklung. Kinder, die durch den Tastsinn lernen, entwickeln eine tiefere Verbindung zu ihrer Umwelt. Dies führt zu einer verbesserten Konzentrationsfähigkeit und einem besseren Verständnis komplexer Zusammenhänge, die später in der schulischen Ausbildung von Vorteil sind.
Darüber hinaus beeinflusst der Tastsinn auch die soziale Interaktion. Kinder, die lernen, durch Berührung zu kommunizieren, entwickeln ein stärkeres Bewusstsein für andere Menschen und deren Emotionen. Sie verstehen besser, wie sich bestimmte Handlungen auf ihre Mitmenschen auswirken. Sensorisches Spielen, das den Tastsinn fördert, kann somit auch die emotionale Intelligenz verbessern, was langfristig zu einem besseren sozialen Miteinander führen kann.
Die regelmäßige Einbindung des Tastsinns im sensorischen Spielen schafft also eine Grundlage für das lebenslange Lernen und fördert die Fähigkeit, neue Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten.
Die Vielfalt sensorischer Spiele und ihre Wirkung auf die Feinmotorik
Sensorisches Spielen umfasst eine breite Palette von Aktivitäten, die verschiedene Sinne aktivieren. Insbesondere der Tastsinn spielt dabei eine zentrale Rolle. Unterschiedliche Materialien wie Sand, Wasser, Knete oder Textilien bieten vielseitige haptische Reize, die Kinder dazu anregen, ihre Umwelt über Berührung zu erkunden. Diese Art des Spielens trägt wesentlich zur Entwicklung der Feinmotorik bei. Beispielsweise erfordert das Modellieren von Knete die präzise Bewegung kleiner Muskeln in Händen und Fingern, was später für Tätigkeiten wie Schreiben oder Schneiden von Bedeutung ist.
Das Spielen mit verschiedenen Texturen, wie etwa das Ertasten von rauen, weichen oder glatten Oberflächen, hilft Kindern, ihre motorischen Fähigkeiten zu schulen. Sie lernen, wie sie ihre Bewegungen je nach Beschaffenheit des Materials anpassen müssen. Diese Erfahrungen schulen nicht nur die taktile Wahrnehmung, sondern bereiten Kinder auch auf komplexere motorische Aufgaben im Alltag vor. Feinmotorische Fähigkeiten sind essenziell, um später erfolgreich in schulischen und alltäglichen Tätigkeiten zu agieren.
Durch regelmäßiges sensorisches Spielen mit verschiedenen Materialien entwickeln Kinder nicht nur ihre Feinmotorik, sondern auch die Hand-Augen-Koordination. Sie lernen, gezielte Bewegungen zu planen und auszuführen, was einen wichtigen Schritt in der körperlichen Entwicklung darstellt. Das Zusammenspiel zwischen Tastsinn und motorischen Fähigkeiten bildet somit eine zentrale Grundlage für viele kognitive und praktische Fertigkeiten.
Sensorisches Spielen zur Förderung der Kreativität und Problemlösung
Ein weiterer wichtiger Aspekt von sensorischem Spielen ist die Förderung der Kreativität. Kinder, die mit verschiedenen Materialien arbeiten, entwickeln eigene Spielideen und finden neue Wege, um bekannte Objekte oder Situationen zu erkunden. Der Tastsinn unterstützt diesen kreativen Prozess, indem er neue sensorische Erfahrungen ermöglicht. Kinder können durch das Berühren und Fühlen von Objekten unterschiedliche Lösungen für gestellte Aufgaben finden und ihre Kreativität in immer neuen Szenarien erproben.
Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Materialien und deren Eigenschaften fördert die Problemlösungsfähigkeiten. Wenn Kinder beispielsweise Bausteine stapeln oder eine Sandburg bauen, müssen sie die Eigenschaften des Materials erkennen und ihre Spielhandlungen entsprechend anpassen. Sand verhält sich anders als Wasser, und beide unterscheiden sich wiederum von Knete oder Modelliermasse. Diese Unterschiede zu erkennen und darauf zu reagieren, ist ein wichtiger Schritt im Lernprozess, der durch sensorisches Spielen unterstützt wird.
Indem sie diese Erfahrungen wiederholt durchlaufen, verfeinern Kinder ihre Fähigkeit, Probleme eigenständig zu lösen und ihre Vorgehensweisen zu verbessern. Sie lernen, Konsequenzen ihres Handelns zu bewerten und ihre Strategien anzupassen. Diese Form des praktischen Lernens bildet eine wichtige Grundlage für spätere komplexe Denkprozesse und ist eng mit der kognitiven Entwicklung verknüpft.
Die Wirkung sensorischer Spiele auf die ganzheitliche Entwicklung
Sensorisches Spielen fördert nicht nur die motorischen und kreativen Fähigkeiten, sondern hat auch eine umfassende Wirkung auf die ganzheitliche Entwicklung des Kindes. Durch die direkte Auseinandersetzung mit der physischen Welt erweitern Kinder kontinuierlich ihr Verständnis von Ursache und Wirkung. Die sensorische Wahrnehmung hilft ihnen, ein tiefes Verständnis für die Eigenschaften ihrer Umgebung zu entwickeln, was ihre kognitive Entwicklung maßgeblich beeinflusst.
Darüber hinaus trägt sensorisches Spielen auch zur emotionalen und sozialen Entwicklung bei. Kinder lernen, durch den Tastsinn emotionale Reaktionen zu steuern, indem sie auf unterschiedliche sensorische Reize reagieren. Dies kann dazu führen, dass sie sich in stressigen Situationen besser regulieren können. Zudem spielt sensorisches Spielen oft in Gruppensituationen eine Rolle, was die soziale Interaktion fördert. Kinder entwickeln in solchen Situationen Empathie und lernen, mit anderen gemeinsam zu spielen und ihre Umgebung zu teilen.
Die umfassende Wirkung sensorischen Spielens zeigt sich in der Entwicklung einer stabilen, gut vernetzten Wahrnehmungsfähigkeit. Kinder, die regelmäßig an sensorischen Aktivitäten teilnehmen, entwickeln eine differenzierte sensorische Verarbeitung, die sie in verschiedenen Lebensbereichen unterstützt. Die Interaktion zwischen Tastsinn, motorischer Kontrolle und kognitiver Verarbeitung bildet dabei eine Grundlage für spätere Lernprozesse und das soziale Miteinander.
Die Bedeutung von sensorischem Spielen in der frühen kindlichen Entwicklung
In der frühen Kindheit stellt sensorisches Spielen einen wesentlichen Teil des Lernprozesses dar. Kinder lernen ihre Umwelt durch sensorische Erfahrungen kennen, wobei der Tastsinn eine zentrale Rolle spielt. Über die Berührung erhalten Kinder wichtige Informationen über die Beschaffenheit von Gegenständen. Sie erkunden Oberflächen, Formen und Strukturen und entwickeln dadurch ein differenziertes Verständnis ihrer Umgebung. Diese frühen Erfahrungen prägen die Art und Weise, wie Kinder die Welt wahrnehmen und mit ihr interagieren.
Sensorisches Spielen trägt dazu bei, dass Kinder ihre motorischen Fähigkeiten in einem sicheren und kontrollierten Umfeld entwickeln können. Durch den gezielten Einsatz von Materialien, die den Tastsinn anregen, wie Knete, Wasser oder Sand, wird die motorische Entwicklung gefördert. Gleichzeitig lernen Kinder, ihre Bewegungen zu koordinieren und ihre Fähigkeiten zu verfeinern. Dieser Prozess ist entscheidend für die spätere schulische und soziale Entwicklung, da feinmotorische Fähigkeiten die Grundlage für viele Tätigkeiten bilden.
Die Integration von sensorischem Spielen in die frühkindliche Erziehung kann somit einen erheblichen Einfluss auf die kognitive und physische Entwicklung der Kinder haben. Es ist erwiesen, dass sensorische Erfahrungen die neuronale Vernetzung im Gehirn fördern und damit die Basis für spätere Lernprozesse schaffen. Sensorisches Spielen wird daher in der Pädagogik als wertvolle Methode angesehen, um das Lernen auf natürliche Weise zu unterstützen.
Der Einfluss des sensorischen Spielens auf das soziale Lernen
Neben der motorischen und kognitiven Entwicklung hat sensorisches Spielen auch einen erheblichen Einfluss auf das soziale Lernen von Kindern. In Gruppenaktivitäten, die den Tastsinn einbeziehen, lernen Kinder, miteinander zu interagieren und gemeinsame Spielregeln zu entwickeln. Diese Form des kooperativen Spielens stärkt ihre sozialen Kompetenzen und fördert das Verständnis für soziale Strukturen und Normen. Der Tastsinn unterstützt diesen Prozess, indem er eine direkte, haptische Verbindung zur Umwelt herstellt.
Kinder lernen durch sensorisches Spielen nicht nur, ihre eigenen Bedürfnisse auszudrücken, sondern auch, die Bedürfnisse anderer zu erkennen und darauf einzugehen. In einem Gruppenspiel mit verschiedenen Materialien, wie etwa beim gemeinsamen Modellieren von Knete oder beim Bauen mit Sand, entwickeln Kinder Empathie und lernen, wie sie ihre Handlungen auf die Gruppe abstimmen. Dies trägt zur Entwicklung sozialer Fähigkeiten bei, die in späteren Lebensphasen eine zentrale Rolle spielen.
Darüber hinaus fördert sensorisches Spielen auch die Fähigkeit, Konflikte zu lösen und Kompromisse einzugehen. Kinder lernen, dass unterschiedliche Spielmaterialien verschiedene Spielweisen erfordern, und entwickeln Strategien, um gemeinsam Lösungen zu finden. Diese sozialen Fertigkeiten sind entscheidend für die erfolgreiche Teilnahme an schulischen und außerschulischen Aktivitäten, da sie die Grundlage für effektive Teamarbeit und Kommunikation bilden.
Sensorisches Spielen als Grundlage für schulisches Lernen
Sensorisches Spielen legt eine wichtige Grundlage für spätere schulische Lernprozesse. Kinder, die regelmäßig mit sensorischen Materialien spielen, entwickeln eine feinere sensorische Wahrnehmung und eine verbesserte Fähigkeit zur Problemlösung. Diese Fertigkeiten sind direkt auf schulische Aktivitäten übertragbar. So hilft das Spielen mit kleinen Gegenständen, die Fingerfertigkeit zu entwickeln, die für das Schreiben oder den Umgang mit Werkzeugen notwendig ist.
Darüber hinaus stärkt sensorisches Spielen das Verständnis für mathematische und naturwissenschaftliche Konzepte. Beim Stapeln von Bausteinen oder Sortieren von Objekten lernen Kinder grundlegende Prinzipien der Geometrie, Physik und Logik kennen. Sie entwickeln ein Verständnis für Konzepte wie Gleichgewicht, Volumen und Struktur, die später im Mathematik- und Naturwissenschaftsunterricht vertieft werden. Sensorisches Spielen bietet somit eine praxisnahe Vorbereitung auf schulische Herausforderungen.
Durch die wiederholte Auseinandersetzung mit sensorischen Erfahrungen erweitern Kinder auch ihre Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer. Sie lernen, sich über längere Zeiträume hinweg mit einer Aufgabe zu beschäftigen und Lösungen für auftretende Probleme zu finden. Diese Fähigkeiten sind für den schulischen Erfolg unerlässlich, da sie die Grundlage für effektives Lernen und die Verarbeitung komplexer Informationen bilden. Sensorisches Spielen kann daher als eine wertvolle pädagogische Methode angesehen werden, die das schulische Lernen auf vielseitige Weise unterstützt.
Praktische Beispiele für sensorische Spiele zur Förderung des Tastsinns
Sensorisches Spielen lässt sich durch einfache, aber wirkungsvolle Materialien in den Alltag integrieren. Ein bewährtes Beispiel sind Fühlboxen, die mit verschiedenen Objekten und Materialien gefüllt werden. In diese Boxen greifen Kinder hinein und müssen durch Tasten und Fühlen die enthaltenen Gegenstände identifizieren. Diese Übung fordert den Tastsinn heraus und hilft, die taktile Wahrnehmung zu schärfen. Unterschiedliche Texturen, Formen und Materialien bieten eine Vielzahl an sensorischen Reizen, die das Kind dabei unterstützen, seine Umgebung differenziert wahrzunehmen.
Ein weiteres Beispiel ist das Spielen mit Knete oder Modelliermasse. Hier können Kinder nicht nur ihre Kreativität ausleben, sondern gleichzeitig ihre Feinmotorik und ihren Tastsinn schulen. Knetmasse bietet eine besondere haptische Erfahrung, da sie formbar und veränderbar ist. Kinder lernen, wie sich Materialien unter Druck verändern, und entwickeln dabei ihre Fähigkeit, feine und präzise Handbewegungen zu kontrollieren. Dies ist besonders wichtig für die Entwicklung der Fingerfertigkeit, die später im Schulalltag von Bedeutung ist.
Auch das Spielen mit Sand und Wasser kann eine starke sensorische Wirkung entfalten. Sand hat eine weiche, aber gleichzeitig formbare Textur, die Kinder dazu anregt, unterschiedliche Formen und Strukturen zu erkunden. Wasser bietet ebenfalls vielfältige sensorische Reize, wie Temperatur und Fließbewegungen. In Kombination mit anderen Materialien wie Schaufeln oder Förmchen können Kinder eine breite Palette an sensorischen Erfahrungen sammeln, die ihren Tastsinn und ihre motorischen Fähigkeiten weiterentwickeln.
Alltagsnahe Integration von sensorischem Spielen
Es ist möglich, sensorisches Spielen ohne großen Aufwand in den Alltag zu integrieren. Bereits bei der Auswahl von Spielzeug oder Alltagsgegenständen kann der Fokus auf Materialien gelegt werden, die den Tastsinn anregen. Holzspielzeug, Stofftiere mit verschiedenen Oberflächen oder Bausteine aus unterschiedlichen Materialien bieten vielfältige sensorische Reize. Diese Gegenstände können Kindern helfen, ihre taktile Wahrnehmung im alltäglichen Spiel zu schulen, ohne dass spezielle Materialien angeschafft werden müssen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, alltägliche Aktivitäten in sensorische Erlebnisse zu verwandeln. Beim Kochen oder Backen können Kinder beispielsweise Teig kneten, was eine intensive haptische Erfahrung darstellt. Auch das Sortieren von Wäsche oder das Spielen im Garten bieten Gelegenheiten, den Tastsinn anzuregen. Das Berühren unterschiedlicher Textilien oder das Ertasten von Steinen und Pflanzen sind einfache, aber effektive Methoden, um sensorisches Spielen in den Alltag zu integrieren.
Darüber hinaus eignen sich saisonale Aktivitäten wie das Sammeln von Kastanien oder das Spielen im Schnee hervorragend, um sensorische Erfahrungen zu bieten. Die verschiedenen Materialien und Oberflächen, die Kinder dabei berühren, bieten unterschiedliche taktile Reize und tragen zur Weiterentwicklung des Tastsinns bei. Diese Aktivitäten erfordern keinen zusätzlichen Aufwand, können jedoch einen großen Einfluss auf die sensorische Entwicklung des Kindes haben.
Spezifische sensorische Spiele für unterschiedliche Altersgruppen
Sensorisches Spielen kann auf die unterschiedlichen Entwicklungsstufen von Kindern abgestimmt werden. Für Kleinkinder bieten einfache Aktivitäten wie das Ertasten von weichen Stoffen oder das Spielen mit Wasser eine ausreichende sensorische Stimulation. Diese frühen Erfahrungen helfen, den Tastsinn zu schärfen und erste motorische Fähigkeiten zu entwickeln. In dieser Phase ist es wichtig, Materialien zu wählen, die leicht zu handhaben sind und keine Gefahr darstellen.
Für ältere Kinder können komplexere Aktivitäten wie das Modellieren mit Ton oder das Bauen von Strukturen aus Naturmaterialien geeignet sein. Diese Spiele fördern nicht nur den Tastsinn, sondern auch die Problemlösungsfähigkeiten und das räumliche Denken. Die Kinder müssen die Eigenschaften der Materialien erkennen und ihre Spielweise entsprechend anpassen. Dies stärkt die sensorische Verarbeitung und trägt zur Entwicklung kognitiver Fähigkeiten bei, die in schulischen und alltäglichen Situationen von Vorteil sind.
Auch für Kinder im Vorschulalter und darüber hinaus kann sensorisches Spielen eine wichtige Rolle spielen. Experimente mit verschiedenen Texturen und Formen, wie zum Beispiel das Bauen mit unterschiedlichen Baumaterialien oder das Gestalten mit Papier und Schere, fördern die Feinmotorik und bereiten die Kinder auf anspruchsvollere schulische Aufgaben vor. Die Wahl der Materialien und die Art des Spiels sollten dabei stets an den Entwicklungsstand des Kindes angepasst werden, um eine optimale Förderung des Tastsinns zu gewährleisten.
Langfristige kognitive Vorteile durch sensorisches Spielen
Sensorisches Spielen hat nachweislich langfristige positive Auswirkungen auf die kognitive Entwicklung von Kindern. Durch die regelmäßige Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Materialien und sensorischen Reizen werden im Gehirn komplexe neuronale Verbindungen aufgebaut. Diese Verbindungen sind entscheidend für das Verstehen von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen. Kinder, die im Rahmen des sensorischen Spielens ständig neue Erfahrungen sammeln, entwickeln ein tiefes Verständnis dafür, wie ihre Umgebung funktioniert.
Der Tastsinn spielt dabei eine zentrale Rolle, da er es ermöglicht, physische Eigenschaften wie Gewicht, Textur und Temperatur direkt zu erfahren. Diese konkreten Erlebnisse bilden die Grundlage für abstrakteres Denken. Ein Kind, das durch sensorisches Spielen lernt, dass bestimmte Materialien weicher oder schwerer sind als andere, kann diese Informationen später in andere Lernkontexte übertragen. Dies trägt dazu bei, dass Kinder Konzepte aus den Bereichen Naturwissenschaften, Technik oder Mathematik schneller erfassen.
Darüber hinaus verbessert sensorisches Spielen die Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, sich über längere Zeiträume auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Diese Eigenschaften sind entscheidend für den schulischen Erfolg. Kinder, die durch sensorische Spiele gelernt haben, mit komplexen Reizen umzugehen, entwickeln eine erhöhte Frustrationstoleranz und Ausdauer, was ihnen hilft, in der Schule und darüber hinaus erfolgreich zu sein.
Soziale und emotionale Auswirkungen von sensorischem Spielen
Neben den kognitiven Vorteilen wirkt sich sensorisches Spielen auch positiv auf die soziale und emotionale Entwicklung von Kindern aus. Im Rahmen des Spiels lernen Kinder, ihre Empfindungen und Reaktionen auf sensorische Reize zu regulieren. Dies ist besonders wichtig für die emotionale Selbstkontrolle. Indem sie verschiedene Texturen, Temperaturen und Materialien erkunden, erfahren Kinder, wie sie ihre Gefühle steuern können, wenn sie auf unerwartete oder unangenehme sensorische Reize treffen.
Diese Fähigkeit zur emotionalen Selbstregulierung ist im späteren Leben von großer Bedeutung. Kinder, die durch sensorisches Spielen gelernt haben, mit Frustration und Unbehagen umzugehen, entwickeln bessere Bewältigungsstrategien für schwierige Situationen. Dies verbessert ihre Fähigkeit, stressige Situationen zu meistern und fördert ihre emotionale Stabilität. Sensorisches Spielen unterstützt somit die Entwicklung einer stabilen emotionalen Grundlage, die in späteren sozialen Interaktionen und im schulischen Umfeld von Vorteil ist.
Zudem fördert sensorisches Spielen die sozialen Fähigkeiten, da viele dieser Aktivitäten in Gruppen durchgeführt werden. Kinder lernen, ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen und gemeinsam zu spielen. Dies trägt zur Entwicklung von Empathie und sozialer Kompetenz bei. Im Rahmen des sensorischen Spiels lernen sie, auf andere einzugehen und Rücksicht zu nehmen, was langfristig ihre Fähigkeit verbessert, in sozialen Gruppen zu agieren.
Sensorisches Spielen als Grundlage für lebenslanges Lernen
Die Bedeutung von sensorischem Spielen endet nicht mit dem Eintritt in die Schule. Vielmehr bildet es eine wesentliche Grundlage für lebenslanges Lernen. Kinder, die frühzeitig durch sensorisches Spielen ein tiefes Verständnis ihrer Umwelt entwickelt haben, sind besser in der Lage, neue Informationen zu verarbeiten und in bestehende Wissensstrukturen zu integrieren. Dies fördert ihre Fähigkeit, flexibel und kreativ auf neue Herausforderungen zu reagieren.
Sensorisches Spielen trainiert zudem die Problemlösungsfähigkeiten, die im weiteren Verlauf des Lebens entscheidend sind. Kinder, die durch sensorische Erfahrungen gelernt haben, komplexe Aufgaben zu bewältigen, können diese Fähigkeiten auf unterschiedlichste Lebensbereiche anwenden. Das Verständnis von Materialien und deren Eigenschaften, das durch sensorisches Spielen erworben wird, bildet die Grundlage für das spätere Lernen in Bereichen wie Naturwissenschaften, Kunst oder Handwerk.
Schließlich stärkt sensorisches Spielen auch die Resilienz. Kinder, die durch die wiederholte Auseinandersetzung mit neuen sensorischen Reizen gelernt haben, flexibel zu reagieren und mit Herausforderungen umzugehen, entwickeln eine widerstandsfähige Haltung gegenüber Veränderungen. Dies bereitet sie auf zukünftige Herausforderungen im Leben vor und unterstützt sie dabei, neue Lernfelder mit Selbstbewusstsein und Offenheit zu betreten.